Die Boulefreunde Brühl haben am 16.8. wieder eingeladen zu ihren „Heimatgeschichten am Schloss“. Thema waren wieder die 1920er Jahre. 

Ruß, Staub, Lohntüten und Künstler 

Die Brühler Straßen sind von einer geschlossenen schwarzen Staubschicht bedeckt, so dass Autos und Pferdefuhrwerke Spuren hinterlassen wie sonst in frisch gefallenem Schnee. In den 1920er Jahren war das Alltag in Brühl. Die fortschreitende Industrialisierung zeigte ihre Folgen. Die Staubbelastung war so groß, dass 1926 der Parkweiher entschlammt werden musste. 

Die Boulefreunde Brühl haben am 16.8. wieder eingeladen zu ihren „Heimatgeschichten am Schloss“. Thema waren wieder die 1920er Jahre. 

1926 wurde das Schwarz-Weiß-Fernsehen erfunden, einige Jahre später schon der Farbfernseher. In Brühl wurden im Rankewerk emaillierte Badewannen hergestellt. 1500 Stück im Monat und zusätzlich 1000 Heizkessel. Man musste die Produktionsräume unter Überdruck setzen, damit der Staub nicht in die frische Emaille eindrang. 

Es ging wieder deutlich aufwärts mit der Beschäftigung und die arbeitende Bevölkerung erhielt wöchentlich den Lohn in einer Lohntüte ausbezahlt. Durch die verlässlichen Einkommen erblühte auch die Brühler Geschäftswelt. Mit kreativen und innovativen Werbemaßnahmen, die von einigen als „amerikanische Unsitte“ bezeichnet wurden, versuchten die Geschäftsleute nun Kundschaft zu bekommen. Um den Lohn in der Familie ankommen zu lassen, warteten die Ehefrauen an den Zahltagen vor den Werkstoren, um zu verhindern, dass die Männer nicht den Verlockungen der Gaststätten anheimfielen. 

Die Anzahl der berufstätigen Frauen nahm in den 1920ern kontinuierlich zu, obwohl verheiratete Frauen laut Gesetz nur arbeiten durften, wenn ihre Arbeit „mit den Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ war. Das blieb dann so bis 1977, so unglaublich das ist! Frauen betätigten sich auch künstlerisch. In Brühl arbeitete Agnes Decker. Angeregt durch ihre Studien in den Kölner Werkschulen thematisiert sie in ihren Gemälden und Kirchenfensterentwürfen religiöse Motive und alltägliche Lebenswelten. 

Einer der bekanntesten Surrealisten ist der gebürtige Brühler Max Ernst. Er ging 1922 nach Paris. In diesem Jahr entstand ein zentrales Werk, das „Rendezvous der Freunde“. Das Gemälde befindet sich heute im Museum Ludwig in Köln. 

Wie schon in den vorhergehenden Veranstaltungen kamen die Beiträge von unserer Heimatforscherin Eva Gelath, unserer Stadtführerin Petra Lentes-Meyer und unserem Stadtarchivar Alexander Entius. Ebenfalls dabei war unser Bürgermeister Dieter Freytag. Durch das Programm führte der Vorsitzende der Boule Freunde Brühl Hans-Peter Breuer. Die Veranstaltung im Nordpark am Belvedere war wieder gut besucht. 

Im Anschluss hatten die Boulefreunde ein offenes Turnier Doublette formée organisiert, zu dem sich 20 Teams auch aus der Umgebung angemeldet hatten. Es wurden spannende Spiele, wobei man auch Kontaktdaten austauschte, um mal auf anderen Plätzen zu spielen und andere Spieltechniken und -taktiken kennenzulernen. Boule oder Pétanque ist ein Spiel, das sich in Deutschland immer weiter ausbreitet. Es gibt über 22000 Lizenzspieler, die in 710 Vereinen organisiert sind. Die Zahl der Freizeitspieler ist sicher im 6-stelligen Bereich. 

PlatzTeilnehmerSiegeDifferenzRunde 1Runde 2Runde 3 SpieleErfolg
1.Alexander&Jürgen323111 3100%
2.Michael&Ferdy317111 3100%
3.Hannes&Armin316111 3100%
3.Dietmar, Z.&Toby215101 367%
5.Stefan&Irmgard23101 367%
6.Franz&Conny22011 367%
7.Jochen&Gaby21011 367%
8.Josef&HP, H.2-4101 367%
9.Erich&Christa2-6011 367%
10.Horst&Wolfgang19010 333%
11.HP&Marlies17010 333%
12.Rudi&Peter, G.13010 333%
13.Sigi&Hank13100 333%
14.Günter&Duga1-2100 333%
15.Hans&Brigitte1-8100 333%
16.Inge&Doris1-9001 333%
17.Peter, Z.&Anne1-10010 333%
18.Peter, S.&Dietmar1-12100 333%
19Agnes&Helma0-11000 10%
20 Bruno&Thomas0-25000 30%

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